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AutorenbildCarola Berthold

führen von Digital Natives (2.0)

Generation X, Y, Z… Spätestens bei Generation Z ist die Digitalisierung vollständig in den Alltag integriert und diese Generation, geboren ab Mitte der 1990er und bereits als „Digital Natives 2.0“ bezeichnet, beginnt in den Arbeitsmarkt einzutreten. Und auch wenn einige den Beruf „YouTuber“ anstreben, werden doch die meisten in die Wirtschaft eintreten und die unterschiedlichen Wertevorstellungen der einzelnen Generationen haben wieder einmal viel Potenzial für Unverständnis, bedeuten aber auch – wie immer – große Chancen für Unternehmen. Die Nachfrage nach hochqualifizierten Nachwuchskräften ist stark und selbst wenn die nachkommende Generation des Öfteren als „die verlorene Generation“ bezeichnet wird, wissen wir doch, dass sie größtenteils ein sehr hohes Bildungsniveau hat. Und wenn wir ehrlich sind: war nicht jede nachkommende Generation stets „die verlorene Generation“ für die vorangegangenen? Wir müssen uns nur mit den Wertevorstellungen der nachfolgenden Generation auseinandersetzen und Rahmenbedingungen schaffen, die ein effizientes Miteinander ermöglichen. Und wie in jeder Generation gibt es natürlich auch bei dieser wieder „High Potentials“ und eben weniger gute Performer.

Welche Herausforderungen werden auf Unternehmen, Führungskräfte aber auch auf die „Digital Natives“ zukommen?

Die Grundprinzipien einer guten Zusammenarbeit und die Führungsaufgaben selbst haben sich nicht geändert und werden es auch nicht tun. Ebenso gibt es keine Änderung in Bezug auf Feedback Bedürfnisse der Mitarbeitenden. Der Wunsch nach regelmäßigem und vor allem unmittelbarem Feedback war stets vorhanden, nur wurde es in der Vergangenheit nie gelebt. Im besten Fall war es mit dem jährlichen Mitarbeitergespräch abgetan. Aber die nachkommende Generation hat ein ausgeprägtes Bedürfnis nach unmittelbarem permanentem Feedback und fordert es auch ein. Wo aber definitiv eine Wandlung stattgefunden hat, ist hinsichtlich Stabilität und Sicherheit. Die Generation, die heute in die Arbeitswelt eintritt, ist unter anderen Umweltbedingungen und Ausbildungsmöglichkeiten aufgewachsen. Sie lebt in einem gewissen Grundwohlstand und dies macht sie freier und unabhängiger in ihren Entscheidungen. Es ist für sie nicht mehr erstrebenswert, ihr ganzes Berufsleben in einem Unternehmen zu verbringen. Den Arbeitgeber regelmäßig zu wechseln, bedeutet für sie die Option zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung.

Neue Herausforderungen an die Unternehmen

Dies stellt Unternehmen und Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Arbeitgeber und Führungskräfte sind gefordert, Methoden zu finden, um Mitarbeitende für ihr Unternehmen zu gewinnen und sie auch zu halten und hier greifen nicht mehr vorrangig monetäre Anreizsysteme. Es müssen die Wünsche der neuen Mitarbeitenden angesprochen werden und die Unternehmen werden sich in Zukunft einiges einfallen lassen müssen um den „War of Talents“ zu gewinnen und sollten sich mit dem Begriff „Employer Branding“ verstärkt auseinandersetzen.



„Der Mensch ist ein eigenverantwortliches und gestaltendes Wesen, das nach Sinn strebt.“ Mitarbeitende, die in ihrer Tätigkeit die eigenen Werte verwirklichen können, erleben ihren Beruf als sinnvoll.


Werte der Generation „Digital Natives“

Dies gilt für alle, auch für die Generation Z. Sie suchen eine berufliche Herausforderung, die in Einklang mit ihren eigenen Werten steht und deshalb als sinnvoll erlebt wird. Ein interessantes Aufgabengebiet, sowie persönliche Entfaltung sind ihnen wichtiger als das Erklimmen der Karriereleiter. Von ihrem Arbeitgeber erwarten sie Perspektiven zur persönlichen Entfaltung, Wertschätzung für ihre Arbeit und die Möglichkeit, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Vorrangig ist nicht die Sicherheit eines langfristig fixen Arbeitsplatzes, sondern die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung.

Die Generation Z ist mit dem Internet und digitalen Kommunikationsmedien aufgewachsen, sie ist stark vernetzt und steht im Austausch mit einer weltweiten Community. Sie nutzt die sozialen Medien täglich und kommuniziert darin rund um die Uhr, sie ist dauerhaft online und dies stellt an die heutige Generation von Führungskräften besondere Herausforderungen… Aber auch die Generation Z stellt besondere Anforderungen an ihre Führungskräfte. Sie erwartet wertorientierte Führung, offene und transparente Kommunikation sowie regelmäßiges und ehrliches Feedback.

Anforderungen an die Führungskraft

Spätestens jetzt werden Vorgesetzte nicht mehr bedingungslos aufgrund ihrer Position akzeptiert. Die Führungskraft überzeugt mit ihrer Persönlichkeit, mit Empathie sowie mit fachlicher und sozialer Kompetenz. Sie ist gefordert situativ zu führen und transformationale Führungsstile anzuwenden, die die Gesamtpersönlichkeit der Mitarbeitenden berücksichtigt und die Frage nach dem WARUM beantwortet. Ein Mitarbeitender wird nur verstehen und sinnvoll lernen, wenn er das WARUM und somit den Sinn der Aufgabe und den Hintergrund verstanden hat. Die Frage und die Antwort nach dem WARUM ist das Wesentliche bei der Führungsarbeit. Es benötigt eine Kultur der gegenseitigen Wertschätzung. Intrinsische Motivation steht im Vordergrund, und der Schwerpunkt liegt auf Sinnorientierung. Die Führungskraft erkennt nicht nur die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden, sie versucht darüber hinaus, das Niveau der Bedürfnisse auf eine höhere Reifestufe zu heben und setzt auf Eigenverantwortung der Mitarbeitenden statt auf Kontrolle. Sie trifft Entscheidungen, macht diese transparent und ist für Ihre Mitarbeitenden greifbar.

Natürlich greifen auch bei der Generation „Digital Natives“ Pauschalierungen zu kurz, wie jede Generation weist auch diese einen Grad an Heterogenität auf. Dennoch ihr Ausbildungsgrad ist hoch und die meisten besitzen Fähigkeiten, die in der heutigen und künftigen Arbeitswelt benötigt werden, aber sich die älteren Generationen nicht mehr so spielerisch aneignen können. Wie nie zuvor gibt es heute die Möglichkeit voneinander zu lernen, der Begriff Mentoring hat eine neue Dimension erreicht. Mentoring ist keine Einbahnstraße mehr, „Reverse Mentoring“ bekommt in den Unternehmen immer mehr Bedeutung. „Reverse Mentoring“ tauscht die Rollen des klassischen Mentorings und junge Mitarbeitende schulen als Mentoren die älteren Generationen. Und wir können viel lernen, abgesehen von den neuen Technologien und Kommunikationswegen vielleicht auch die Offenheit und Leichtigkeit gegenüber Veränderungen und den Willen etwas bewegen zu wollen.


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